Beitrag: Wie ensteht eine Inflation?

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Una Bratslavsky

Redakteurin im Team Teaching Finance

Inflation ist ein Phänomen, das uns alle beschäftigt. In Deutschland spüren wir es alle: Das Leben wird teurer. Insbesondere Energie und Lebensmittel belasten den Geldbeutel. Aber was ist Inflation eigentlich? Wie entsteht sie und was kann man dagegen tun?

Was ist Inflation?

Inflation bezeichnet das anhaltende Ansteigen des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen. Dies führt dazu, dass die Kaufkraft des Geldes abnimmt. Historisch hat Inflation verschiedene Ursachen gehabt. In Deutschland beispielsweise führte die übermäßige Geldproduktion während und nach dem Ersten Weltkrieg zur Hyperinflation in den 1920er Jahren.

Angebotsinflation

Bei einer Angebotsinflation steigen die Preise von Produktionsfaktoren wie Rohstoffen, was wiederum die Herstellung von Gütern verteuert. Unternehmen reagieren darauf oft mit einer Preiserhöhung ihrer Produkte und Dienstleistungen, die an den Konsumenten weitergegeben wird. Dadurch sinkt die Kaufkraft der Verbraucher.

Importierte Inflation

Die Inflation kann auch importiert sein, d.h. sie entsteht durch steigende Kosten von importierten Gütern. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Ölkrise von 1973, als die Preise für Rohöl sich weltweit vervierfachten.

Nachfrageinflation

Eine Nachfrageinflation tritt auf, wenn die Nachfrage nach bestimmten Gütern oder Dienstleistungen das Angebot übersteigt. Vor allem in Phasen der Hochkonjunktur, wenn die Wirtschaft boomt, kann dies geschehen.

Wie wird Inflation gemessen?

Die Messung der Inflation erfolgt anhand des Verbraucherpreisindexes, der durch das Statistische Bundesamt erstellt wird. Der Index repräsentiert den durchschnittlichen Warenkorb eines Haushalts in Deutschland und enthält eine breite Palette von Gütern und Dienstleistungen, von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Mieten und Versicherungen. Ändert sich der Wert dieses Indexes, spricht man von einer Veränderung der Inflations- oder Teuerungsrate.

Inflationsraten in der Eurozone

Die Europäische Zentralbank (EZB) zielt auf eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent im Euroraum ab. Diese Rate gilt als stabil und fördert das Wirtschaftswachstum, ohne die Kaufkraft der Verbraucher übermäßig zu beeinträchtigen.

Was ist Deflation?

Während Inflation eine Erhöhung des Preisniveaus bedeutet, ist Deflation das Gegenteil. Preise und Löhne fallen, was in der Theorie gut klingen mag, aber ernsthafte wirtschaftliche Probleme verursachen kann, einschließlich erhöhter Arbeitslosigkeit und sinkender Wirtschaftsleistung.

Inflation ist ein komplexes Phänomen mit vielfältigen Ursachen und Auswirkungen. Sie wird durch eine Kombination aus Angebots- und Nachfragefaktoren, sowohl intern als auch extern, beeinflusst. Die Messung und Steuerung der Inflation ist ein wichtiger Aspekt der Wirtschaftspolitik, der die Lebensqualität und das wirtschaftliche Wohlstandsniveau eines Landes beeinflusst.

Deflation ist ebenfalls nicht zu ignorieren und bringt eigene Herausforderungen mit sich. Beide Phänomene erfordern eine sorgfältige Steuerung durch die Wirtschaftspolitik, um die negativen Auswirkungen zu minimieren und ein stabiles wirtschaftliches Umfeld zu schaffen.

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