Redakteurin im Team Teaching Finance
In Deutschland wird viel über Zinserhöhungen gesprochen, insbesondere über die Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB). Seit der Zinswende im Juli 2022 wurden die Leitzinsen schrittweise angehoben, und der derzeitige Hauptrefinanzierungssatz liegt bei 4 %. Doch was bedeutet das konkret für Dich als Privatperson?
Wenn die Zinsen steigen, wird es für Banken teurer, sich Geld bei der EZB zu leihen. Infolgedessen erhöhen die Banken die Zinssätze für private Kunden, was wiederum bedeutet, dass es für Privatpersonen teurer wird, sich Geld zu leihen.
Es ist wichtig zu verstehen, warum die Zinsen erhöht werden. Die EZB verfolgt geldpolitische Ziele, um die Preisstabilität im Euroraum sicherzustellen. Bei einer Inflation werden die Zinsen angehoben, um Kredite teurer zu machen, sodass weniger Kredite aufgenommen werden und weniger Geld im Umlauf ist. Dies stabilisiert die Inflationserwartungen und dämpft die Wirtschaft etwas. Erhöhte Zinsen können auch zur Stabilisierung der Währung führen und zu einer Aufwertung im Vergleich zu anderen Währungen führen.
Für Sparer haben die erhöhten Zinsen positive Auswirkungen, da es keine Negativzinsen mehr gibt und die Banken höhere Zinssätze für Spareinlagen anbieten können. Das bedeutet, dass Sparer höhere Zinsen auf ihr Guthaben erhalten. Damit wird ebenfalls das Sparverhalten beeinflusst, da nun weniger Konsumausgaben getätigt werden.
Wenn du jedoch einen Kredit aufnehmen möchtest, musst du mit höheren Kosten rechnen als zuvor. Die monatlichen Ratenzahlungen werden höher ausfallen, oder du kannst dir insgesamt weniger Geld leihen.
Auch auf dem Investitionsmarkt verschiebt sich die Attraktivität. Möglicherweise werden Anleihen, also festverzinsliche Wertpapiere, beliebter, da sie eine höhere Rendite bieten als Aktien. Die Rendite von Aktien hängt vom Erfolg des Unternehmens ab, und wenn Unternehmen aufgrund höherer Zinsen weniger Investitionen tätigen, kann dies zu geringeren Gewinnen führen.
Steigende Zinsen wirken sich auch auf den Immobilienmarkt aus. Durch die Erhöhung der Hypothekenzinsen verteuert sich der Hauskauf, was potenzielle Käufer abschrecken kann. Dies kann zu einem Rückgang der Nachfrage nach Wohnimmobilien führen und zu einem möglichen Preisrückgang auf dem Markt für Wohnimmobilien.
Wenn Du Schulden hast, insbesondere mit variablen Zinssätzen, erhöht sich Deine Schuldenlast. Die höheren Zinsen führen zu höheren Zinszahlungen auf bestehende Schulden.
Generell sind Zinserhöhungen im Falle einer Inflation sinnvoll, da sie dazu beitragen, diese zu bekämpfen. Langfristig gesehen steigt dadurch die Kaufkraft und die Preiserhöhungen verlaufen weniger rasant.
Es ist ratsam, die Anlagen zu diversifizieren und nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Eine ausgewogene Mischung aus ETFs, Aktien, Anleihen und anderen Vermögenswerten hilft dabei, Risiken zu minimieren und mögliche Auswirkungen von Zinserhöhungen abzufedern.
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